Briefe

Lieber Christof, lieber Rainer,

Welch glückliche Fügung, dass wir uns als erstes Spiel des Monats The Binding of Isaac vorgenommen haben! Als ich meinen Brief an euch ursprünglich verfasst habe, stand die Auswahl noch in den Sternen, nun aber hat es sich ergeben, dass sich die Pfade dieser beiden Serien kreuzen, was es mir erlaubt, mit meinem Beitrag zur monatlichen Diskussion auch unsere weitaus verwirrtere, unstrukturierte Roguelikeschau zu eröffnen. Also: Reden wir über Isaac, reden wir über Religion.

Lieber Christof, lieber Rainer,

Ich schreibe euch in der Hoffnung durch das Festhalten meiner Gedanken mein Unverständnis gegenüber einem Phänomen zu bannen, das nicht nur seit etwas mehr als einem Jahr die Videospielszene durchwirbelt, sondern auch meinen eigenen Geschmack auf den Kopf gestellt zu haben scheint. Was passiert da mit mir, dass ich plötzlich über zweihundert Stunden mit einem Spiel verbringe, mir Gedanken zu meiner Platzierung auf einer Weltrangliste mache, mich beim Spielen aufnehme und das Resultat im Internet veröffentliche?

Die Rede ist von Roguelikes - wahlweise auch zuckerfrei als Roguelites, romantisch verwirrt als Roguelike-likes oder unheilvoll als Procedural Death Labyrinths bekannt - einem Genre, besser, einer Designphilosophie, die seit meiner Initiation in den Höhlen von Spelunky mein Leben infiziert und andere Arten von Spielen zu einer Randerscheindung neben der regelmäßigen Selbstkasteiung gemacht hat. Danke übrigens nochmal dafür, Rainer. Schon vor über einem Jahr habt ihr euch Gedanken zu der Verbreitung des Konzepts gemacht, versucht seine Entwicklung und plötzliche Wiedergeburt zu begreifen, die Essenz seiner Faszination zu erfassen. Seitdem sind auch meine Überlegungen gereift, vor allem aber die Gewissheit noch immer weit von einem Verständnis des Phänomens Roguelike entfernt zu sein.

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In der Serie SPIEL/FILM werfen Kollege Ciprian David (negativ-film.de) und ich einen gemeinsamen Blick auf zwei Medien und ihre Verwandtschaft. In  unserem Briefwechsel werden wir uns dieser speziellen Beziehung zwischen visuellem Erzählen und interaktivem Zeigen widmen.

Lieber Rainer,

heute hab ich in einer kleinen Mail die Vermutung geäußert, du magst mich mit The Stanley Parable irgendwie entschädigen. Nun lese ich es in deinem Brief! Aber wofür? Das hier interessiert uns beide gleichermaßen und ich wüsste nicht, was ich Dir im Gegenzug schenken könnte.

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In der Serie SPIEL/FILM werfen Kollege Ciprian David (negativ-film.de) und ich einen gemeinsamen Blick auf zwei Medien und ihre Verwandtschaft. In  unserem Briefwechsel werden wir uns dieser speziellen Beziehung zwischen visuellem Erzählen und interaktivem Zeigen widmen.

Lieber Ciprian,

dass du in deinem letzten Brief Zack Snyder derartige Großtaten zuschreibst, überrascht mich dann doch. Ich gestehe, dass ich Sucker Punch gerade einmal 30 Minuten ausgehalten habe - so beeindruckend die (Gegenbegriff!) Musikvideo-und-Werbeclip-Ästhetik der optisch wuchtigen Kampfsequenzen auch war, so leer und letztlich nichtssagend waren für mich die ärgerlich oberflächlich verrätselte Handlung mit ihren Metaebenen sowie die Hauptdarsteller, die auch als virtuelle Drahtgittermodelle nicht emotionsloser und hölzerner wirken hätten können. Für mich ist Sucker Punch nach dieser zugegeben nur fragmentarischen Sichtung eher der Beweis dafür gewesen, dass Film eben Videospiele missversteht, und zwar visuell ebenso wie strukturell. Aber ich traue deinem Urteil und werde dem Film (und auch Man of Steel) bei Gelegenheit eine zweite Chance geben - wenn du so freundlich wärst, Esteren eventuell für diese Serie analog zu deinem Artikel zu Universal Soldier vorzustellen …?

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In der Serie SPIEL/FILM werfen Kollege Ciprian David (negativ-film.de) und ich einen gemeinsamen Blick auf zwei Medien und ihre Verwandtschaft. In  unserem Briefwechsel werden wir uns dieser speziellen Beziehung zwischen visuellem Erzählen und interaktivem Zeigen widmen.

Lieber Ciprian,

Spiel, Film - eine Geschichte voller Missverständnisse? Ich habe vor kurzem einleitend versucht, das Thema dieser Konvergenz anzuschneiden, bleibe aber trotzdem etwas verunsichert zurück. War es auch für dich eine Überraschung, dass Games-Topoi und -Konventionen in den Film eindringen, ohne aber - das wäre meine These -  dass dies im Film in den meisten Fällen bewusst thematisiert wird? Im Unterschied zu Games, wo das dumme Ideal vom "Film zum Selberspielen" nicht und nicht sterben will?

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Wer Year Walk bislang noch nicht für sein iPad gekauft hat, ist eine rohe Person ohne Kultur und Herzensbildung. Mit Pickeln. Christof Zurschmitten und ich bewerfen uns auch im letzten Teil der Briefserie mit großen Worten zu bullshitfreiem Rätseldesign, genialen Enden und noch genialeren Enden, die es so nicht gab.

Lieber Rainer,

776

Year Walk hat Christof Zurschmitten und mich nicht losgelassen. In Teil 2 unseres buchstabenintensiven Briefwechsels geht es um den Tod des Adventures, Walkthroughs und Artefakte. Spoiler, obviously.

Lieber Rainer

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Alle iPad-Besitzer, die das sehr besondere Year Walk bislang nicht gespielt haben, werden hiermit ultimativ aufgefordert, das nachzuholen. Christof Zurschmitten und ich haben's getan und uns in einem buchstabenintensiven Briefwechsel mit dem einzigartigen Spiel beschäftigt. Ein Briefwechsel aus dem inneralpinen Assoziationsblaster in drei Teilen. Spoiler, obviously.

Lieber Rainer,