Serie: Best of Indie

Die monatliche Kooperation mit dem GameStandard zeigt wieder ein Best-of der schönsten Indie-Games-News.

In den Wochen, in denen traditionell die großen Publisher ihre Weihnachtstitel ausrollen, ist auch im Independent-Bereich keine Frequenzverringerung zu spüren. Im Gegenteil: Nicht nur, dass neue Titel zum Spielen einladen, auch bereits altbekannte Klassiker und liebgewonnene ältere Spiele werden weiter veredelt - teilweise sogar zum Nulltarif. So wartet etwa das bereits im Sommer an dieser Stelle empfohlene Horror-First-Person-Spiel "Among The Sleep", in dem Spieler als Babys durch das unheimliche nächtliche Elternhaus krabbeln, mit kostenlosem DLC auf einen Wiederbesuch.

Ein weiterer Kultklassiker ist zumindest aktuell für PS+-Kunden kostenlos, ist aber auch für zahlungswillige Freunde des Bizarren einen Besuch wert: "The Binding of Isaac: Rebirth" (Windows, Mac, Linux, PS4, PS Vita, 14,99 Euro) ist nichts weniger als die runderneuerte, definitive Wiedergeburt des Klassikers des schlechten Geschmacks. Als nacktes Baby kämpft man im niedlich-grotesken Cartoon-Stil gegen allerhand Abscheulichkeiten in dunklen kellern - gemeinsam mit "Spelunky" und "FTL" stellt "Isaac" völlig zu Recht so etwas wie die Dreifaltigkeit des Rogue-likes dar.

Dass auch ein moderater Preis sehr viel Spielspaß bereiten kann, zugleich aber für viel Unzufriedenheit sorgen kann, bewies erst vor kurzem ein Add-on zum vielleicht schönsten (Indie-) Spiel des Jahres: "Forgotten Shores" heißt das DLC zum Mobile-Hit "Monument Valley" (iOS, Android, 3,59 Euro), und mit acht neuen Welten - das Originalspiel bestand aus zehn - ist der gewohnt liebevoll gemachte Nachschlag um 1,79 Euro eigentlich ein Schnäppchen. Doch im Mobile-Gaming gelten andere Regeln: Weil Teile der von Gratisspielen verwöhnten Spielerschaft auch in diesem Minipreis einen unverschämten Affront sahen, hagelte es Ein-Stern-Reviews - ein Armutszeugnis eigentlich, umso mehr, weil sich Mobile-Spiele mit mutigen Konzepten und durch die Bank niedrigsten Preisen neben Indiespielen für andere Plattformen nicht verstecken müssen.

Die folgenden Indie-Perlen sind jedenfalls den Eintrittspreis wert - die besten des vergangenen Monats.

Die monatliche Kooperation mit dem GameStandard zeigt wieder ein Best-of der schönsten Indie-Games-News.

Wiederbelebte Klassiker, frisches Hochglanz-Retro, per Kickstarter fortgeführte Kultspiele: Die an dieser Stelle wieder und wieder diskutierte Definitionsfrage - klassisch: “Ist das noch Indie?” - wird mit dem Massenerfolg unabhängig produzierter Spiele nicht gerade einfacher zu beantworten. Die “klassische” Definition, auf die in dieser Serie immer wieder verwiesen wird - ein Spiel ist “Indie”, wenn es “(a) von Anfang bis Ende ohne den Einfluss eines Publishers oder Lizenzgebers fertiggestellt und (b) von einem einzelnen Entwickler oder einem kleinen Team erstellt wurde” -, wird schon alleine dadurch wackelig, dass es im Zeitalter hauptsächlich digitaler Distribution per Download und durch Vorfinanzierung per Crowdfunding oft schlicht keinen klassischen Publisher mehr braucht.

Ein interessanter “Grenzfall” ist das weiter unten vorgestellte “DeadCore”: Von einem unabhängigen französischen Team entwickelt, ist das Spiel nach Fertigstellung vom japanischen Traditions-Publisher Bandai Namco unter die Fittiche genommen worden. Indie oder nicht?  Adrien Pelov vom Entwickler 5-bit Games unterscheidet zwischen “zwei Arten der Unabhängigkeit: finanziell und kreativ”. “Unser Publisher hat uns nie aufgefordert, am Spiel irgendetwas zu ändern. Man hat uns vertraut, und wir konnten das tun, was wir als Entwickler wollten”, so Pelov. “Der Hauptvorteil für uns war dadurch sicher der direkte Zugang zu Steam, ohne den Weg über Greenlight gehen zu müssen. Außerdem wurden wir beim Debuggen und Lokalisieren unterstützt. Also ja: ich würde schon sagen, dass wir noch Indie sind.

 

Die monatliche Kooperation mit dem GameStandard zeigt wieder ein Best-of der schönsten Indie-Games-News.

Eine Best-of-Kolumne hat die schöne Aufgabe, die Perlen zu präsentieren - und in den über zwei Jahren des Bestehens dieser speziellen Indie-Auslese hat sich diese Aufgabe nicht gerade vereinfacht. Nicht nur, dass sozusagen die Tauchgründe enorm gewachsen sind - es gibt wohl heute mehr Indie-Spiele als je zuvor -, sondern auch die Qualität der unabhängig produzierten Titel hat sich rasant verbessert. Waren Indie-Spiele früher in der Regel das Werk von Einzelkämpfern in ihren sprichwörtlichen Bastelkellern, so hat sich die gesamte Gamesbranche grundlegend gewandelt: Mehr und mehr große Publisher setzen auf das aus dem Kino bekannte Blockbustermodell, beschränken sich auf wenige, richtig große Spiele und haben den eigenen Mittelbau im Gegenzug radikal abgebaut. 

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Die monatliche Kooperation mit dem GameStandard zeigt wieder ein Best-of der schönsten Indie-Games-News.

Die Welt der Indies ist groß und inzwischen ziemlich global, wie unter anderem das “Best of” des letzten Monats mit Titeln aus Indien und Südamerika bewiesen hat. Doch auch als Lokalpatriot hat man Gelegenheit, unabhängige Spielemacher aus eigenen Landen zu unterstützen: Obwohl Österreich keine großen Entwicklerstudios mehr zu bieten hat, machen zunehmend rotweißrote Indies auch international von sich reden. Neben dem vor kurzem vorgestellten “Son of Nor”, das derzeit noch in Early Access ist, haben in den letzten Wochen zwei andere bemerkenswerte Indie-Spiele ihre beeindruckende Entstehungsgeschichte abgeschlossen.

Zunächst ist da “Schein” (Windows, 6,99 Euro): Der clevere Puzzle-Plattformer in der Tradition von “Braid”, “Closure” und “Giana Sisters” entstand aus einer Studentenarbeit und hat bereits einige Indie-Preise abgeräumt. Vor kurzem ist das Spiel der Wiener Zeppelin Studios endlich erschienen und stellt anspruchsvolle Spieler vor knifflige Aufgaben: Dank innovativer Lichtpuzzles hat man sich die Selbstbeschreibung “wahrscheinlich schwierigstes Jump’n’Run des Jahres” redlich verdient.

1682Sommer-Geheimtipp: Abyss Odyssey. Empfehlung!

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Während sich die großen Publisher mit dem Blick aufs alles entscheidende Weihnachtsgeschäft traditionell ihre Releases fürs letzte Quartal aufheben - und sich dabei zum Teil heftigste Konkurrenzschlachten um das Gamesbudget ihrer Kunden liefern -, gibt es bei den kleinen Unabhängigen eigentlich keine Saure-Gurken-Zeit mehr. Monat für Monat erscheinen mehr Independent-Spiele - und das Early-Access-Modell hat diese Flut nur noch vergrößert.

Die bemerkenswertesten Frühstarts verdienen es, auch hier Erwähnung zu finden. Aktuell lassen sich etwa das hinreißend originelle “Sunless Sea”, und das düstere “Darkwood” per Early Access besuchen. Auch ein österreichischer Lokalmatador wirbt bereits vor der Fertigsteller um neugierige Spieler: Das originelle “Son of Nor” der Tiroler Entwickler stillalive ist seit kurzem für Unerschrockene als Work in Progress zu besichtigen.

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Die monatliche Kooperation mit dem GameStandard zeigt wieder ein Best-of der schönsten Indie-Games-News.

So viele Spiele, so wenig Zeit: Auch Auskenner haben Mühe, im ständig weiterwuchernden Dschungel der Indieszene den Überblick zu behalten. Umso besser, dass es zunehmend Sendungsbewusste gibt, die als furchtlose Kuratoren den Wildwuchs sichten. Nachdem Terry Cavanaghs fantastische Freeware-Schau freeindiegam.es ja seit einiger Zeit nicht mehr unter den Upgedateten weilt, treten andere in die Bresche. Besonders das noch im Softlaunch befindliche, aber schon sehr empfehlenswerte WarpdoorForest Ambassador und Mike Roses Indie Game A Day sind als Wegweiser durch die obskureren Ecken der Indie-Welt höchst empfehlenswert.

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Die monatliche Kooperation mit dem GameStandard zeigt wieder ein Best-of der schönsten Indie-Games-News.

Ob es nun eine “Indie-Blase” gibt oder nicht, liegt sicherlich im Auge des Betrachters - wer selbst als Entwickler sein Glück in diesem sekündlich wachsenden Dschungel versucht, sieht die wachsende Konkurrenz sicher mit Schrecken. Für Spieler wiederum bietet das aktuell gewaltige Angebot an Indie-Titeln zwar den Nachteil, dass es schwer wird, den Überblick zu behalten, doch die schiere Anzahl an außergewöhnlichen Einzeltiteln, die zunehmend Eigenständigkeit wagen und auch wegen der gestiegenen Konkurrenz kühn etwas Neues versuchen müssen, ist unbestritten ein Grund zur Freude.

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