Nicht nur zu analogen, sondern auch zu digitalen Spielen gehörte von Beginn an das Interesse, Inhalte und Regeln den eigenen Vorstellungen anzupassen (mehr dazu im Beitrag „Modding“ von Stefan Köhler für das „Handbuch für Gameskultur“ (2020), inzwischen auch kostenfrei als PDF verfügbar). Eine starke Quelle der Motivation, Games zu bearbeiten, ist dabei Nostalgie.
Bei einer Spielreihe wie The Elder Scrolls mit inzwischen fünf Teilen ist es so wenig verwunderlich, wenn Modder:innen daran arbeiten, die Welten aus Morrowind und Oblivion in den unten im Interview erwähnten Projekten Skyblivion und Skywind mit der aktuellen Skyrim-Engine neu aufzulegen. Im Falle von Half-Life 2 kam die Mod Black Mesa als Remake des ersten Teils so gut an, dass mit Black Mesa: Blue Shift nun auch die modernisierte Umsetzung einer beliebten Erweiterung für Half-Life angekündigt wurde. Die Herausforderung für die Modder:innen bestand und besteht dabei darin, einerseits die Atmosphäre des Originals zu bewahren, andererseits aber auch die Möglichkeiten aktueller Spiele-Engines unter anderem in den Bereichen Grafik und Physik auszunutzen. Änderungen im Gameplay können denjenigen den Einstieg erleichtern, welche das Original nicht kennen, aber auch langjährige Fans mit lieb gewonnenen Gewohnheiten vor den Kopf stoßen – ein schwieriger Balanceakt.