Games reimagined by movie directors

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Naughty Dog und David Cage wollen ja bekanntlich am liebsten Filme machen - nur schade, dass es so wenige Regisseure ins junge Medium Games zieht. Was nicht ist, kann ja noch werden: Im Folgenden ein paar Spiele, die unbedingt darauf warten, von großen Regisseuren auf Zelluloid gebannt zu werden.

The Last of Us, von Woody Allen: Joel (Kenneth Brannagh) ist ein alter neurotischer Sack, doch als er die junge, quirlige Ellie (Scarlett Johansen) trifft und er sie quer durchs verwüstete New York begleiten muss, kommt wieder Leben in den sympathischen Zauderer. Wie in so vielen Filmen des intellektuellen Humoristen Allen thematisiert auch The Last of Us die Beziehung eines alten Mannes zu einer blutjungen Schnecke. Die Infizierten werden in Allens Version umgedeutet zu von der Finanzkrise entnervten Börsenheinis, die nur mit dem Handy an der Backe blind herumtorkeln.

Mega Man, von Shinya Tsukamoto: Keiner wäre besser geeignet, das gewalttätige Drama des Maschinenmenschen Mega Man in verstörende Bilder umzusetzen als Shinya Tsukamoto. Als der Salaryman Kaito eines Morgens erwacht, sieht er an sich plötzlich Anzeichen einer Transformation: Stück für Stück verwandelt er sich in eine Tötungsmaschine und legt im Kampf gegen Dr. Wily (Takeshi Kitano in einer zutiefst verunsichernden Performance mit Halbgesichtslähmung) Tokyo in Schutt und Asche.

GTA V, von Joel und Ethan Coen: Trevor (Billy Bob Thornton mit Halbglatze) ist ein verpeilter Redneck, der zufällig über einen Koffer voller Jetons aus dem Camel's Toe Casino in Las Venturas stolpert. Beim Versuch, die Kohle einzusacken, gerät er mit den knallharten Securities unter der Leitung des sadistischen Michael (versifft: Michael Madsen) aneinander. Es kommt, wie es kommen muss, in einem Finale, das mit schwärzestem Humor und einem unvergesslichen Gastauftritt von Dave Chapelle als manisch-depressiver Franklin endet.

Bioshock, von James Cameron: 3D-Blockbuster! Im Marianengraben entdeckt ein Trupp raubeiniger Tiefsee-Marshals der UNO im Jahr 2090 eine unglaubliche Konstruktion: Rapture, die Hightech-Unterwasserstadt des größenwahnsinnigen Industriellen Andrew Ryan (mittelmäßig: Arnold Schwarzenegger in einem Comebackversuch). Unter der Leitung der Meeresbiologin Tanya Riden (Sigourney Weaver) wird der Plan Ryans aufgedeckt, die unter dem Seeboden lebenden monströsen Außerirdischen in einem Massenmord auszurotten, weil er sie als Bedrohung wahrnimmt. Pointe am Schluss: Die anfangs als Monster geltenden Aliens in Form der Big Daddies erweisen sich als gutmütig, die Little Sisters sind genetisch erschaffene Boten des Friedens.

Super Mario Brothers von Nicolas Winding Refn: Mario (Edward Norton), ein schweigsamer Exsträfling, kommt nach zehn Jahren Knast als Klempner bei seinem Bruder Luigi (grandios böse: Ryan Gosling) unter. Dieser ist leider in finstere Drogengeschäfte mit Pilzen verstrickt. Unwiderstehlich angezogen von Peach, der Tochter des Oberbosses Bowser (ohne Maske: Ron Perlman), gerät Mario langsam, aber unaufhaltsam in einen Strudel aus Verbrechen und Gewalt. Skandalszene: Norton springt einem Drogenkurier auf den Kopf.

The Sims von Ulrich Seidl: In minutenlangen Einstellungen zeigt uns der österreichische Extremregisseur die trostlose Banalität des Lebens in Simsville. Optisch virtuos begleitet der schockierende Film eine Familie von Sims bei ihrem leeren Leben zwischen Arbeitsplatz und Inneneinrichtung. Besonders provokant: Die Sexszenen werden von den Laienschauspielern mit aufwühlender Intensität und ohne beschönigende Schnitte als stupide Gratifikationsrituale entlarvt. 

Animal Crossing: New Leaf von David Lynch: Was zu Beginn wie die kleinstädtische Idylle schlechthin aussieht, entpuppt sich in Lynchs albtraumhafter Tour de force durch das Unterbewusstsein als Ort des gewöhnlichen Schreckens. Besonders gut gelungen wieder einmal der Soundtrack: Wie Lynch zum Ende des Films seinen Helden zu den Eagles mit "Hotel California" beim vergeblichen Versuch, die Stadt zu verlassen zeigt, ist ein Kinoerlebnis mit Gänsehautgarantie. You can checkout any time you like ... ein unerreichter Meister seines Fachs.

Außerdem gerüchtehalber in der Mache: Angry Birds von David Attenborough; die Infinity Blade-Trilogie von Peter Jackson und der Railroad Tycoon von Martin Scorsese (vier Stunden, Leonardo diCaprio als Eisenbahnbaron im ausgehenden 19. Jahrhundert).

Das sollte die Traumfabrik mal eine Weile beschäftigen - weitere Vorschläge in den Kommentaren sind aber gern willkommen. 

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