Spiel des Monats: Postkarte von Agata: Ekel
Nein, witzig finde ich das nicht. Auch wenn Humor angeblich ist, wenn man trotzdem lacht, bleibt mir dieser im Halse stecken.
Ich bin vernachlässigt und misshandelt und es gibt nur diesen Alptraum, in dem ich von Larven und Würmern, Kackhaufen, Matsche und Eiter umgeben bin. Meine Tränen lassen das alles mit einem saftigen Schmatzen zerplatzen: Schwärme von Insekten, Spinnen, Schlangen aus Blut und Gedärmen, tote Föten. Meist findet mich aber ein rascher Tod und alles fängt von vorne an. Immer und immer wieder.
Alles wiederholt sich, alles ist gleich und manchmal anders. Ich drücke die gleichen Knöpfe.
In meiner Hilflosigkeit werfe ich mit Dingen um mich. Manchmal finde ich etwas Unverständliches. Manchmal glaube ich etwas zu begreifen. Manchmal lebe ich ein wenig länger. Am Ende bin ich aber doch immer tot, in dieser schleimigen, klebrigen Welt profunden Ekels.
Was soll das alles bedeuten? Kann ich mich da überhaupt zurecht finden können? Manche Dinge sind einem Menschen einfach zu viel. Manche Grenzen sind zu diffus, viel zu nah an uns selbst. Wenn das grausame Andere vom Eigenen nicht trennbar wird, bleibt alles Ich und endet nie.
Deine Agata