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Andreas Inderwildi nimmt für die Serie „En Detail“ die Lupe zur Hand und sucht in Videospielen nach denjenigen visuellen Schnörkeln, die in der Reizflut leicht untergehen können. Diesmal geht es nach Fernost.

"Immersion" ist eines dieser allgegenwärtigen Modewörter, die schon längst jeglichen tieferen Sinn verloren haben. Doch wenn man durch die Strassen der «Yakuza»-Städte schlendert könnte man seinen Zynismus der Immersion gegenüber fast vergessen. Lebhafte und authentisch wirkende Städte, die realen Orten nachempfunden wurden, sind schon lange Markenzeichen der «Yakuza»-Serie. «Yakuza 6» ist hier keine Ausnahme und bietet einiges an Abwechslung. Von den vertrauten, neon-beleuchteten Strassen Kamurochos, über das winzige aber vor Details strotzende China-Viertel, bis hin zum verschlafenen Küstenstädtchen Onomichi bietet «Yakuza 6» immens detaillierte urbane Welten, die für virtuellen Tourismus und Fotografie wie geschaffen scheinen.

Andreas Inderwildi nimmt für die Serie „En Detail“ die Lupe zur Hand und sucht in Videospielen nach denjenigen visuellen Schnörkeln, die in der Reizflut leicht untergehen können. Im zweiten Teil besuchen wir Indien.

Man mag ja den Uncharted-Spielen vieles vorwerfen können, doch angesichts ihrer optischen Wucht kann einem die Kritik leicht im Hals stecken bleiben. So flach und uninteressant sie spielerisch auch sein mögen, so faszinierend und bestechend sind ihre Landschaften und architektonischen Gebilde – und besonders auch jene feinsten Details, die man in der Hitze des Abenteuers so leicht verpassen kann, und die doch um ein Vielfaches lohnender sind als das tausendste Feuergefecht. Das gilt ganz besonders für Lost Legacy, in dessen farbenfroher Interpretation der indischen Westghats wir eine schwindelerregende Fülle von Kunstobjekten aller Art antreffen, die bei genauem Hinsehen nur noch beeindruckender erscheinen.

Andreas Inderwildi nimmt für die Serie „En Detail“ die Lupe zur Hand und sucht in Videospielen nach denjenigen visuellen Schnörkeln, die in der Reizflut leicht untergehen können. Im ersten Teil besuchen wir die Straßen Karnacas.

Optische Opulenz und Detailversessenheit sind in modernen Big Budget Games eher Regel als Ausnahme, doch kaum ein Entwickler versteht dieses Handwerk so gut wie Arkane Studios. Dishonored: Death of the Outsider beweist wieder einmal eindrücklich, dass die Schöpfer der urbanen Welten von Dunwall und Karnaca dem Großteil der Konkurrenz weit voraus sind. Vom Schmutz der Straßen bis hin zur überwältigenden Dekadenz der sozialen Elite wird hier eine Welt gemalt, die in ihrer Taktilität, Reichhaltigkeit und Diversität eine fast schon berauschende Wirkung entfalten kann. Der Deckenstuck einer Villa, die Textur von Rost auf einem alten Schiff, der verzierte Griff einer Pistole, die vernarbte Haut eines Okkultisten; Death of the Outsider strotzt nur so vor Details, von welchen ich hier einige vorstellen möchte.