Ein Jahr videogametourism.at
Seit ungefähr genau einem Jahr - wenn dem Erstellungsdatum des "What?"-Beitrags zu trauen ist - gibt es videogametourism.at. Ein guter Zeitpunkt für eine kleine Rückschau mit dem schönen Untertitel "Previously on VGT" - und ein paar herzliche Bedankungen.
Es ist einfach, ein Blog zu Gamesthemen einzurichten: Dank Internet und simplen Tools dauert es nur wenige Minuten, bis man die gesamte Welt mit seinen hochfliegenden Gedankensprüngen erreichen kann.
Es ist aber auch ziemlich schwierig, ein Blog zu Gamesthemen einzurichten: Dank Internet und simplen Tools ist man in Nullkommanix nur eine weitere plärrende Stimme unter Millionen.
Es ist schwer, den Erfolg oder Misserfolg eines Blogs zu messen, das nicht kommerziell ist und deshalb kein so genaues Auge auf Pageviews und Backlinks hat. Aus technischen Gründen (sprich: persönliches Dilletantentum) teilt sich VGT die Statistik mit meinem anderen Community-Projekt tamtamvienna.com, insofern sind die gut 70.000 Besucher im Jahr nicht ausschließlich auf Games-Interessierte zurückzuführen. Für mich sind Kommentare, Erwähnungen in anderen Blogs und Rückmeldungen aber ein ganz guter Beleg dafür, dass ich hier nicht nur für mich selber schreibe.
Ein Jahr videogametourism.at, das sind 115 Blogposts, zum Teil gesammelt von anderen Outlets, für die ich schreiben darf, zum Großteil aber Originalcontent, der hauptsächlich meiner Lust am Schreiben (und jener meiner Mit- und Gastautoren) entstammt.
Hier ein kleiner Rückblick auf das, was sich 2012 auf VGT so getan hat - ein subjektives"Previously on VGT" zur Nachlese für alle, denen das Graben im Archiv zu mühsam ist.
- Literatur als Game: Joyce, Burroughs .. wie wär's mit Kafka?
- Unsere Beiträge zum ZwO-Projekt 52Games (als bei ZwO merkbar die Lust am Kuratieren verflog, schwand ebenso unsere Lust, dafür zu schreiben. Schade!)
- 2x notgames-Kritik, im Frühjahr auf Deutsch, kürzlich auf Englisch
- 100 Stunden Lebenszeitverschwendung stellte die schwere Frage: Tolstoi lesen oder Dark Souls spielen?
- Turm der Verdammten und später Der hohe Preis von F2P beschäftigten sich mit Free2Play-Mechanismen.
- Ein paar Gedanken zum Indie-Begriff: The Product und Unabhängigkeitserklärungsbedarf
- Diablo3-Trollbaiting auf Golem.de, samt Nachwort
- Eine monatliche "Best of Indie"-Serie für den GameStandard
- Gewalt und Sexismusdebatte zu Hitman: Absolution sowie zur Kritikfähigkeit von Gamern an sich
- Militainment: Militärisch-popindustrieller Komplex
- Sommerschwerpunkt: Screenshot Deluxe, inklusive Vorstellung interessanter In-Game-Fotografen, einem Essay von Eron Rauch, einem Interview mit Kent Sheely und einem englischen Essay namens "The Art of In-game Photography", das es erfreulicherweise zur Huffington Post und einer spanischen Übersetzung gebracht hat. Staun.
- Kleine Form zum Fürchten
- The Games That Never Were, eine Serie inspiriert von Christof Zurschmitten und Geoff Manaughs BLDGBLOG-Motto "Architectural Conjecture - Urban Speculation".
- Mini-Schwerpunkt "Krise des Gamesjournalismus"
- Trollbaiting im Herbst: Arschlochgamer. Hier habe ich unter anderem von Kommentatoren erfahren, dass ich ein "einfach ein kleines mädchen bin, das nicht in den kopf bekommt, dass frauen und casuals minderwertig sind." Hm.
- Versöhnlicher Jahresabschluss: Mein Essay für Superlevel "Confessions of a Videogame Tourist", wenig später auf Englisch.
Natürlich geht das alles nicht auf meine Kappe, deshalb hier auch ein herzliches Dankeschön an meinen Fellow-Videogametourist Robert Glashüttner sowie an meine geschätzten Gastautoren, die dafür sorgen, dass das hier keine One-Man-Show bleibt. Danke auch an fm4 und Zsolt Wilhelm vom GameStandard sowie die Superlevel-Crew und natürlich an Stefan, der als EDV-Gott hier eigentlich an vielen Abenden die ganze harte technische Arbeit gemacht hat, während ich besserwisserisch danebensaß - ohne ihn wäre es hier wüst und leer. Dasselbe gilt auch für Markus, der uns hier in unglaublicher Großzügigkeit ein Zuhause auf seinem Server bietet. Danke!
Und natürlich: Danke an alle Kommentatoren und Leser! Nachdem ich VGT mache, wie Volker Bonacker in einem Interview neulich richtig festgestellt hat, "ohne den Gedanken des großartigen Geldverdienens im Hinterkopf zu haben", ist euer Input mein Lohn für all das hier. Ich freue mich ehrlich über jeden Kommentar. Na gut, fast jeden. Danke!
Ich hoffe mal, dass auch Jahr 2 interessant wird. Bis dahin: Frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr - wir sehen uns genau hier!