Herunterfahren

Hotline Miami ist die blutigste Disco der Welt. Grund genug, einmal herunterzufahren und sich dem Soundtrack des Massakers ganz entspannt hinzugeben. Christof, Joe und ich in der freien Assoziation zu den beeindruckendsten Tracks der Reihe. Eat you heart out, Debug- und Spex-Plattenrezensionslyrik.

Ein Spiel wie Sunless Sea ist ein Fest für Freunde der Literatur - und zitiert, wenn ich unserer Diskussionsrunde am Freitag vorgreifen und Joe zitieren darf, “eher Stile und Motive als einzelne Werke”. Trotzdem - oder gerade deshalb - hier ein dieses Mal besonders literarischer Streifzug durch die Nachbarschaft, in dem ich auch etwas weiter ausholen werde. Im Sinne der VGT-Serie Herunterfahren also eine kurze Abkehr von digitaler Unterhaltung und ein Blick auf die Abenteuer zwischen zwei Buchdeckeln - wer Sunless Sea liebt, lässt sich auch von Literatur nicht abschrecken.

Anspruch auf Vollständigkeit wird naturgemäß keiner erhoben - weiteres Nachbarschaftliches soll und kann in den Kommentaren gerne nachgetragen werden.

Man kann auch außerhalb von Spielen und mit anderen Medien seinen Spaß haben; in Wirklichkeit ist ja sowieso alles irgendwie verbunden. Drum hin und wieder hier die Aufforderung, die sich unregelmäßig mal wiederholen wird: Herunterfahren - und mit Staunen erkennen, dass auch in den von ähnlichem Publikum frequentierten Nischen der Science-Fiction- und Fantasy-Literatur ein Kulturkrieg herrscht, der nicht zufällig an die Ereignisse im Gamesbereich erinnert. Der folgende - Vorsicht: ausführliche! - Gastbeitrag wurde von Christoph Jarosch zuerst auf seinem Blog veröffentlichtChristoph lebt in Hamburg und Rostock. Seine Essays und Kritiken sind unter hermanstadt.blogspot.de zu finden.

Am sogenannten Kulturkrieg in der Science-Fiction/Fantasy fällt mir immer wieder auf, wie wenig literaturtheoretische Fragen darin eine Rolle spielen. Auf den ersten Blick ist das für eine Auseinandersetzung, die sich vor allem zwischen Autor_innen und ihren Fans abspielt, ein verwunderlicher Befund. Aber der erste Blick täuscht, denn es handelt sich nicht um einen auf das SFF-Fandom begrenzten Konflikt. Gamergate und andere Ereignisse zeigen, dass es hier um eine Auseinandersetzung geht, die sich durch die gesamte Populärkultur zieht. Es mag allenfalls sein, dass die Bruchlinie des Konflikts in der SF so deutlich ist, weil es in diesem Genre eine gewisse Neigung dazu gibt, die gute, alte Zeit zu beschwören. Aber es gibt noch einen schwerwiegenderen Grund dafür, warum der Konflikt nur am Rande anhand der Frage, was gute Literatur ausmacht, ausgetragen wird: Es geht schlichtweg um existentiellere Dinge.

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Man kann auch außerhalb von Spielen und mit anderen Medien seinen Spaß haben; in Wirklichkeit ist ja sowieso alles irgendwie verbunden. Drum hin und wieder hier die Aufforderung, die sich unregelmäßig mal wiederholen wird: Herunterfahren und - in diesem Fall - anlässlich und zu Ehren des sehr literarischen Horrors von Amnesia - A Machine for Pigs einem großen modernen Meister des subtilen literarischen Schreckens würdigen. Thomas Ligotti ist wohl einer der wenigen wahren Erben des großen Lovecraft, und das ganz ohne Schleimtentakel. 

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Man kann auch außerhalb von Spielen und mit anderen Medien seinen Spaß haben; in Wirklichkeit ist ja sowieso alles irgendwie verbunden. Drum hin und wieder hier die Aufforderung, die sich unregelmäßig mal wiederholen wird: Herunterfahren und - in diesem Fall - die Musik zu jenem Science-Fiction-Subgenre (wieder-)entdecken, das 2013 wieder in aller Munde ist. 

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Man kann auch außerhalb von Spielen und mit anderen Medien seinen Spaß haben; in Wirklichkeit ist ja sowieso alles irgendwie verbunden. Drum hin und wieder hier die Aufforderung, die sich unregelmäßig mal wiederholen wird: Herunterfahren und - in diesem Fall - ein literarisches Subgenre entdecken, das wunderbar zur Welt eines aktuellen Lieblingsspiels passt.