Es ist ganz angenehm, sich neben der deutschsprachigen Spielkritik auch in der englischsprachigen zu bewegen. Das Publikum ist größer, ebenso der Kreis an Kritiker_innen, wodurch eine größere Vielfalt von Themen abgedeckt wird, die auch stets neuen Gesprächsstoff liefern. Was ich aber im Vergleich zu hiesigen Gegebenheiten am meisten daran genieße, ist, dass sich in der Community längst ein Konsens gebildet hat, über gewisse Themen einfach nicht mehr reden zu müssen. Anstatt sich ewig mit banalen Grundsatzdiskussionen aufzuhalten, wird lieber an der eigenen Methodik und dem eigenen Fokus gearbeitet.
Hierzulande sind wir da wohl noch ein paar Jahre hinterher, wenn selbst eine so absurde Frage, wie die, ob kulturelle Kritik von Videospielen sinnvoll ist, erst noch groß diskutiert werden muss. Das Thema der Woche gabs dabei zunächst als Facebook-Diskussion, die zu einem Artikel führte, der zu einem Video führte, das zu einem Podcast führte. Keiner dieser einzelnen Schritte ist an dieser Stelle wirklich von Belang, sondern allein die Tatsache, dass eine solche Sinnfrage überhaupt das Potenzial hat, zur großen Kontroverse zu werden.