Gastautoren

773

Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Diesmal besucht uns nach langem wieder mal Reinhard Zierhofer mit seiner eigenen Apokalypse.

Ein Stück weg von der Straße, ca. einen Kilometer, sehe ich ein halbwegs intaktes Haus. Seit drei Tagen haben mein Sohn und ich nun schon nichts mehr gegessen. Er sieht schon sehr abgemagert aus, ist noch blasser als sonst. Unsere Gehgeschwindigkeit wird immer langsamer, die Ruhepausen immer länger. Soll ich dort hin? Ich kann unseren Einkaufswagen, auf dem wir unsere letzten Habseligkeiten – Decken, einen Gaskocher, etwas Werkzeug – transportieren, dorthin nicht mitnehmen. Soll ich ihn notdürftig verstecken, den Revolver mit dem letzten Schuss Munition ziehen und nachsehen gehen? Wir brauchen was zum Essen, und dieses Haus ist unsere erste Chance seit Tagen, etwas zu finden. Ich könnte auch meinen Sohn hier lassen um den Wagen zu bewachen, aber er hat jetzt schon Angst. Er hat aber auch Angst, zu dem Haus zu gehen, das sehe ich ihm an. Er hat Angst, dass wir wie beim letzten Mal etwas finden, das er nicht sehen sollte. Das niemand sehen sollte. Das sich in deinem Kopf festsetzt und nicht mehr raus geht - Alpträume verursacht. Wir brauchen was zum Essen. Wir müssen es versuchen.

717

Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Diesmal schenkt mir Marcus Dittmar von 99Leben  seine ganz persönliche Games Speculation. 

Seien wir doch mal ehrlich. Der größte Luxus unserer so wunderbar modernen Gesellschaft ist Zeit. Wir haben eigentlich immer zu wenig davon und müssen ständig versuchen, unsere kostbaren Stunden neben all den alltäglichen Pflichtaufgaben auch noch irgendwie mit Leben zu füllen. Wir melden uns in Fitness-Centern an, um schließlich doch lieber auf der Couch dicken Menschen beim Abnehmen im Fernsehen zuzusehen, gehen auf Partys, an die wir uns am nächsten Morgen nicht mehr erinnern können und suchen nach der großen Liebe, mittlerweile meist online, während wir darauf warten, dass das neue SimCity endlich einen Serverplatz für uns freimacht.

693

Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Mein zweiter eigenhändiger Eintrag in diese Reihe Games Speculation ist ein Sonderfall: Was wäre, wenn Visceral Games den dritten Teil der Dead Space-Reihe nicht dem vermeintlichen Massengeschmack des Actionpublikums angepasst hätte, sondern tatsächlich den Survival Horror von Teil 1 auf ein neues Plateau gehoben hätte? Angst statt Action, Dead Space hoch 3 statt Dead Space 3 - ein Game that Never Was. 

Wenn Spieleentwickler selbst öffentlich Designentscheidungen bedauern, läuft etwas schief. So seufzt  der Autor des ersten Teils der Dead Space-Reihe, Antony Johnston, im Interview, dass der Action-Fokus des dritten Teils auch nicht nach seinem Geschmack sei: 

... the greater emphasis on big action in the sequels means they’re not really for me. ... [The focus on action is] a necessary evil in order to broaden the fan base.

... otherwise you’d just have the same game on a different ship each time, and that’s pretty dull.

644

626

Der folgende Text ist ein Gastbeitrag von Jagoda, die als @scheinprobleme auf Twitter und auf ihrem Blog (nicht nur) zu Games schreibt. Vielen Dank für diesen - auf VGT längst fälligen - Ausflug zu Telltales bemerkenswertem The Walking Dead

623

Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Letzten Sommer war es Christof Zurschmittens Idee, die mich zu dieser Serie inspirierte; jetzt endlich darf ich seine Version der "games speculation" präsentieren. Und er geht sogar noch weiter als die bisherigen Kontributoren: In einem aberwitzigen "alternate reality"-Entwurf zeigt er uns ein gamzes Gaming That Never Was, turbogeboostet mit Bewegtbild. Chapeau - und merci!

Steife Deine Bügelfalten, Welt, und polier deine Zielfernrohr hingebungsvoll: Willkommen live von der Tokyo Game Show zum bestgekleideten Sportevent des Jahres! Durch den Abend führen, wie gewohnt, gefürchtet und geliebt, Tom „What A“ Mess und Mark „Not Quite A Taler“ Schilling, und was für ein grund-, grundfeiner Abend es ist! Als wäre es nicht genug, als Zeuge des größten E-Sportevents des Jahres an der größten Game-Messe der Welt ganz in Gegenwart aufgehen zu dürfen – hier haben wir noch eine geballte Ladung HISTOIRE, die dem Bildungsbürger himself das Monokel vom Augensockel lüpfen wird. Tom, erklär der Welt, was für ein grund-, grundfeiner Moment ihr bevorsteht, und tu es, als wäre es für sie das erste Mal.

614

Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Als Auftakt zu einem guten neuen Jahr gibt sich diesmal polyneux-Feder Stiftnürsel die Ehre und beschreibt in seinem unnachahmlichen Stil ein herrlich absurdes Spiel, das eigentlich längst darauf wartet, in die Realität umgesetzt zu werden. 

Heutzutage kann man alles sein, was man möchte. Holzfäller, Schwebebahnfahrer, Gabelstapler, Landwirt, Busfahrer oder Werksfeuerwehrmann. Mal bewegt man ein Gefährt von A nach B, mal ist man für einen ganzen Betrieb verantwortlich. Videospiele machen es möglich, so sehr zu gähnen, dass man sich dabei den Kiefer ausrenkt. Leider fehlt mir bei dieser Auflistung aber der Berufszweig, den ich seit meinen ersten Schritten durch Tristrams Kathedrale ausüben möchte und der definitiv viel spannender zu spielen sein wird als die oben genannten Titel. Ich wäre nämlich gerne ein Küfer.

553

Stagnation, Aufgewärmtes, Sequels: Wer sagt, dass es bei Games nicht noch Platz für revolutionär Neues, für Unerwartetes, Abwegiges oder schlicht: das Unmögliche geben darf? The Games That Never Were ist ein Gedankenexperiment: Spiele, wie es sie nie gegeben hat und so auch wohl nicht geben wird. Dieses Mal tastet sich Autor Jan Bojaryn an sein Krankenhaustrauma heran.

Im Einkaufsradio plärrt Anastacia. Du kannst dich frei umschauen, aber der gnadenlos ausgeleuchtete Supermarkt bietet keinen Zentimeter Erholung. Deine Frau lässt ihren Blick ziellos über die Wursttheke schweifen. „Ich weiß nicht, was brauchen wir denn?“ In der Luft schweben die Optionen:

A: Fleischwurst. Mit Knoblauch.

B: Ich weiß nicht, vielleicht wieder den Fleischsalat?

C: Vielleicht auch gar nichts.

D: Mir egal.

537

Dies ist ein Gastbeitrag von Helfried Haider.

517

Es ist kein Geheimnis, dass der gesamte Printjournalismus in der Krise steckt - der Videospieljournalismus noch ein bisschen mehr. In seinem Gastkommentar prägt Christoph Lurz, Blogger und ehemals selbst in der Gamesbranche beschäftigt, das treffende Wort des "Individualjournalismus" als Gegenentwurf zur herrschenden Katerstimmung.